Manchmal sind es die einfachsten Dinge, die am meisten beeindrucken. So ging es mir mit dem Pane Cafone Napoletano – einem Brot, das in seiner Schlichtheit kaum italienischer sein könnte. Knusprige Kruste, weiche Krume, aromatischer Geschmack.
Was ist eigentlich ein „Pane Cafone“?
Der Name klingt vielleicht im ersten Moment ein wenig derb – cafone lässt sich grob mit „einfach“, „bäuerlich“ oder „rustikal“ übersetzen. Aber genau das macht den Reiz dieses Brots aus: Es kommt ohne Schnickschnack aus und überzeugt durch Qualität, Zeit und Geduld.
Typisch für das Pane Cafone ist:
- ein hoher Wasseranteil im Teig (dadurch wird es besonders saftig),
- eine lange Teigführung,
- ein kräftige Geschmack durch die dunkle Kruste,
- und eine saftige, elastische Krume mit toller Porung.
Der Weg zum Brot – Geduld wird belohnt
Das Rezept beginnt mit einem Pasta di riporto, einem italienischen Vorteig mit Hefe, der über Nacht reift. Er sorgt nicht nur für Geschmack, sondern gibt dem Brot auch Struktur und es bleibt dadurch länger saftig. Am nächsten Tag wird damit dann der Hauptteig geknetet.
Der Teig wird während der Stockgare zweimal auseinandergezogen und wie ein Päckchen gefaltet, bevor er endgültig in Form gebracht wird. Dadurch bekommt er Struktur, entfaltet sein Aroma und das Glutengerüst kann sich super entwickeln. Das klingt im ersten Moment aufwendig – ist es aber gar nicht. Die meiste Zeit arbeitet der Teig von allein, man muss nur ein bisschen auf ihn aufpassen.
Am Ende der Gare wird der Teigling im sehr heißen Ofen mit Dampf angebacken, anschließend die Temperatur reduziert und zum Schluss darf das Brot noch im Ofen bei geöffneter Türe abkühlen. Das Ergebnis ist ein aromatisches Weißbrot mit zartsplittriger Kruste und elastischer Krume.
Das Pane Cafone Napoletano ist perfekt zu Antipasti, mit gutem Olivenöl oder einfach nur mit Butter. Und obwohl es ein Weißbrot ist, hält es sich erstaunlich lange frisch. Ein, zwei Tage später im Toaster geröstet – ein Traum!
Nachbacken? Unbedingt!
Wenn du Lust hast, ein echtes Stück neapolitanischer Backtradition auszuprobieren, kann ich dir dieses Rezept nur ans Herz legen. Es braucht Zeit – aber keine besondere Ausrüstung. Nur ein bisschen Hingabe. Und die bringt das Brot dann mit jedem Bissen zurück.
Falls du Lust hast, noch mehr Brot- und Brötchenrezepte zu durchstöbern, schau gerne in meiner Brot- und Brötchen Kategorie vorbei 🙂
Synchronbacken Mai 2025
Vergangenes Wochenende fand das 83. Synchronbacken statt. Zorra hat sich dafür das Rezept für Pane Cafone Napoletano von Profumo di Lievito ausgesucht. Zugegeben bin ich nicht so der Weißbrot-Fan, aber ich hatte Zeit und war dabei 🙂 Ich hab es nicht bereut, denn dieses Weißbrot ist echt gut geworden. Schon am ersten Abend war die erste Hälfte verspeist.
Hier kannst du direkt zu den anderen Teilnehmern hüpfen:
zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Petra von genusswerke
FEL!X von FEL!X KITCHEN
Tamara von Cakes, Cookies and more
Simone von zimtkringel
Ilka von Was machst du eigentlich so?!
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum
Laura von Aus Lauras Küche
Pane Cafone Napoletano – Einfaches neapolitanisches Bauernbrot
Zutaten
Für den Pasta die Riporto (italienischer Vorteig)
- 100 g Pizzamehl Typ 00*
- 70 g Wasser
- 2 g frische Hefe
- 2 g Salz
Für den Hauptteig
- 420 g Wasser
- 5 g frische Hefe
- 10 g Honig
- 525 g Pizzamehl Typ 00*
- 75 g Semola*
- 13 g Salz
- Pasta di riporto (Vorteig) vom Vortag
Anleitungen
Für den Pasta di riporto (italienischer Vorteig)
- Alle Zutaten zu einem klebrigen Teig kneten und abgedeckt 1 Stunde gehen lassen.100 g Pizzamehl Typ 00*, 70 g Wasser, 2 g frische Hefe, 2 g Salz
- Teig nochmals kneten und erneut 1 Stunde gehen lassen.
- Teig erneut durchkneten, abdecken und über Nacht (10-14 Stunden) in den Kühlschrank stellen.
Für den Hauptteig
- Wasser mit Hefe und Honig in die Schüssel einer Küchenmaschine geben und rühren, bis sich Hefe und Honig aufgelöst haben.420 g Wasser, 5 g frische Hefe, 10 g Honig
- Restliche Zutaten zugeben und für etwa 15 Minuten auf Stufe 1-2 kneten. Der Teig scheint recht flüssig, aber durch die Dehn- und Falttechnik wird er fester und elastischer.525 g Pizzamehl Typ 00*, 75 g Semola*, 13 g Salz, Pasta di riporto (Vorteig)
- Abgedeckt 30 Minuten gehen lassen.
- Arbeitsfläche leicht bemehlten und den Teig daraufgeben. Nun vorsichtig zu einem Viereck dehnen (Außenkanten ca. 30-40 cm). Jetzt wird die Teigplatte wie ein Päckchen gefaltet: Erst eine Seite bis etwas über die Hälfte einklappen, dann die gegenüberliegende. Anschließend von oben her einklappen (siehe auch Fotos.)
- Eine Schüssel leicht ölen und den Teig mit Schluss (Naht) nach unten hineingeben. Abgedeckt 30 Minuten gehen lassen.
- Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche kippen und erneut dehnen und falten wie oben beschrieben. Wieder mit Schluss nach unten in die geölte Schüssel geben, abgedeckt 60 Minuten gehen lassen.
- Zum endgültigen formen den Teig erneut auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche kippen und wieder wie ein Päckchen formen. Mit dem Schluss nach oben in ein bemehltes Gärkörbchen geben und abgedeckt für 50-60 Minuten bis zur Verdoppelung gehen lassen.
- Ofen rechtzeitig (ca. 30 Minuten vorher) idealerweise mit einem Backstein auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Brot aus dem Gärkörbchen auf ein Stück Backpapier (optional) kippen und in den heißen Ofen schieben. Mit Dampf für insgesamt 50-60 Minuten backen.Dabei nach 10 Minuten die Ofentüre öffnen, damit der Dampf entweichen kann und die Temperatur auf 190°C reduzieren.
- Nach dem Backen das Brot im ausgeschalteten Ofen bei geöffneter Türe abkühlen lassen.
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8 comments
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Ja, das Brot macht süchtig. Wir konnten auch nicht aufhören zu essen. Danke fürs Mitbacken und dein Cafone sieht super aus!
haha, ja so ging es uns auch 😀
Dein Pane Cafone ist dir super gut gelungen, liebe Bettina. Ich fand es auch sehr lecker, aber es wird vermutlich nicht allzu häufig gebacken werden, da mir der Aufwand doch etwas groß ist.
Liebe Grüße
Liebe Kathrina,
dankeschön 🙂 Ja, es ist aufwendiger als andere Brote, aber ich finde es lohnt sich.
Viele Grüße, Bettina
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